Wie aussagekräftig ist die Energieetikette für Kaffeemaschinen?
Energieetikette für Kaffeemaschinen
Die Qualität macht auch beim Kaffee den Unterschied. Deshalb erstaunt es nicht, dass in Schweizer Haushalten immer mehr Dualboilersysteme in Betrieb sind. Die Energieetikette, die seit 2015 für alle Geräte obligatorisch ist, wird diesem Segment aber in keiner Weise gerecht. Denn die schönen, farbigen Balken vermitteln ein falsches Bild und lassen die Top-Kategorie schlecht aussehen.
Die Krux besteht darin, dass die Energieetikette alle Kaffeemaschinen in einen Topf wirft und eine Bewertungsmethode anwendet, die der Realität nicht gerecht wird. Als Bewertungsgrundlage wird eine Benchmark von 230 Wh pro Tag definiert, was 100 % entspricht. Mit 275,4 Wh pro Tag (oder 100 kWh pro Jahr) kommt GILDA auf einen Wert von 119,6 % und liegt damit nur knapp über der Benchmark. Andere Dualboilersysteme hingegen erreichen Werte von bis zu 1900 %.
Die Skala der Energieetikette beginnt bei A+++, was einem jährlichen Energieverbrauch von ca. 30 kWh/Jahr (40 %) entspricht. Der D-Stempel wird jeder Maschine ab einem jährlichen Energieverbrauch von 94 kWh/Jahr (112%) aufgedrückt.
Mit anderen Worten, während die Skala von A+++ bis C einen Bereich von nur rund 64 kWh/Jahr abdeckt, ist die Klasse D nach oben offen, egal ob der Energieverbrauch bei bloss 94 kWh/Jahr oder 1500 kWh/annum liegt.
Dass GILDA mit 100 kWh/J in die gleiche Klasse gehört wie Mitbewerberprodukte mit 1500 kWh/J, sticht ins Auge. Es scheint fast so, als würden die Anstrengungen, den Energieverbrauch mit innovativen Technologien auf ein Minimum zu senken, in keiner Weise gewürdigt wird.
Quellen:
1) Energie Schweiz. Stromverbrauch eines typischen Haushalts (Faktenblatt August 2021)
2) Offizielle Energieetiketten